Bei der herben 0:4-Niederlage am gestrigen Mittwoch in Okriftel musste die 1. Mannschaft der SG Oberliederbach Lehrgeld bezahlen und feststellen, dass zwischen dem aktuellen Tabellenführer und der eigenen aktuellen Leistungsfähigkeit aktuell Welten liegen. Klar fehlten wieder etliche verletzte oder gesperrte Spieler (Reith, Mies, A. Schlotterer, R. Schlotterer, Abdi), doch die Mannen, die aufliefen, haben ebenfalls den Anspruch zur Spitze der Liga zu gehören. Davon war gestern zumindest in den letzten 60 Minuten nichts zu spüren.
Zunächst stand noch die „0“ auf beiden Seiten
In den ersten dreißig Minuten taten sich die Gastgeber noch etwas schwerer. Sie hielten zwar das Tempo hoch, aber zu diesem Zeitpunkt stand die SGO-Defensive noch ihren Mann. Die erste nennenswerte Torszene war deshalb auch erst ein Fernschuss von Yalchin in der 13. Spielminute, den Ronny Zimmer sicher entschärfen konnte. Für die SGO sorgte bei einem der wenigen Gegenangriffe ein Schuss von Florian Jörß ans Außennetz für Gefahr. In der 24. Minute war es dann erneut Yalcin, der Zimmer beinahe mit einem schnell ausgeführten direkten Freistoß überrascht hätte. Doch auch hier war der Liederbacher Zerberus noch auf dem Posten. Dann musste Maximilian Walentowitz leider verletzt ausscheiden, und das Unheil nahm seinen Lauf.
Erst vergibt Hartings, dann macht es Ortega stark
Die Qualität der Torchancen der Okrifteler steigerte sich dann zunehmend. Hartings schoss nach einem überlegten Querpass von Barnes in der 32. Minute noch knapp links vorbei. Doch nur eine Minute später zappelte der Ball das erste Mal im Liederbacher Netz. Der eingewechselte Jafet Redai verlor an der Mittellinie den Ball. Schnell landete dieser am Strafraum bei Ortega Tapia, der nach einer gekonnten Drehung aus etwa 14m flach zum 1:0 einschoss. Danach wurde es bis zur Pause wieder etwas ruhiger. Lediglich Florian Jörß prüfte Germania-Torwart Dapprich nach einer Einzelaktion.
Nach dem Seitenwechsel folgt der Einbruch
Sah es in der ersten Hälfte noch so aus, dass die SGO zumindest würde dagegenhalten können, wurden die Zuschauer in Hälfte zwei schnell eines Besseren belehrt. Bereits in der 52. Minute war das Spiel so gut wie entschieden. Der auffällige Amjahid spielte einen Ball butterweich durch die Liederbacher Abwehrreihe. Ronny Zimmer stürzte aus dem Tor, erreichte den Ball am Fünfereck nicht mehr, so dass Barnes diesen an Zimmer vorbei ins Liederbacher Tor schießen konnte. In den nächsten Minuten waren dann Auswechselungen und gelbwürdige Fouls die Höhepunkte, wobei die Überlegenheit der Germania immer spürbarer wurde.
Tore 3 und 4 folgen, und es hätten weitaus mehr werden können
In der 64. Minute krönte Amjahid seine gute Leistung ungehindert mit einem fulminanten Schuss aus 22m zum 3:0. Der Ball sprang unhaltbar von der Unterkante der Latte ins Netz. Fünf Minuten später hätte Hartings nach einer gekonnten Ballstaffette zwingend das 4:0 folgen lassen müssen, doch scheiterte er fast kläglich aus 8m an Zimmer. Die einzige Torgelegenheit für die SGO in der zweiten Hälfte war eine Viertelstunde vor dem Ende ein Volleyschuss von Christian Wascheck aus 14m, der sein Ziel jedoch verfehlte. Amjahid war es dann, der in der Folge zwei weitere Hochkaräter vergab. Erst schoss er aus 14m über das Tor, dann köpfte er einen Barnes-Eckball aus 7m knapp über die Querlatte. Vorher scheiterte Yesil aus 8m an Zimmer, was eben diesen Eckstoß zur Folge hatte.
In der 85. Minute dann mal wieder ein Angriff über die linke Seite. Amjahid legte auf Pfeifer, der zu Yesil in den Strafraum querlegte. Der Okrifteler Offensivspieler kam mit einem Schuss aus der Drehung aus 10m auch noch zu seinem Treffer und markierte mit dem 4:0 den Endstand der Partie. Am Ende konnte die SGO froh sein, dass die Niederlage nicht noch deutlicher ausfiel. Jetzt hat die Mannschaft von Trainer Thomas Schlierbach erst einmal zehn Tage Zeit, sich zu regenerieren. Es besteht die leise Hoffnung, dass nach diesen Tagen endlich auch wieder einige Rekonvaleszenten zur Verfügung stehen, um dem bestehenden Personal wieder etwas Druck zu machen. Denn es ist klar, dass jetzt Siege her müssen, um nicht in den Abstiegsstrudel hineinzugeraten.
Aufstellung SGO:
Zimmer – Klingenberger, Ghebrezghi (63. Wilson), Ruhland, Trumpp – O. Jörß, Geulen – Walentowitz (29. Redai), P. Fischer, Wascheck – F. Jörß (77. Moradi).
Tore: 1:0 Ortega Tapia (33.), 2:0 Barnes (52.), 3:0 Amjahid (64.), 4:0 Yesil (85.)
Tobias Merz
(Sportliche Leitung)
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