Während man zu Saisonbeginn noch mit mangelndem Spielglück haderte und die vielen Abwesenheiten von Spielern beklagte, muss man mittlerweile auf Seiten der SG Oberliederbach konstatieren, dass die Qualität der Mannschaft zumindest aktuell leider nicht mehr hergibt als bedingungslosen Kampf um den Klassenerhalt in der Kreisoberliga Main-Taunus. Auch gegen den SV Zeilsheim II gelang es der Mannschaft von Trainer Thomas Schlierbach kaum einmal, das gegnerische Tor in Gefahr zu bringen, so dass man am Ende verdient mit 0:2 verlor.
Es war nicht so, dass die Zeilsheimer übermächtig waren, jedoch hatte man zu jeder Zeit das Gefühl, dass mehr Zweikampfhärte und Behauptungswille eingebracht wurde. Zudem zeigten sich viele der Gästeakteure technisch auf höherem Niveau, so dass die Anzahl der unbedrängten Fehlpässe deutlich niedriger lag. Auf Seiten der SGO wirkte das Spiel zu langsam und weitestgehend ohne jegliche Inspiration. Möglicherweise auch eine Ursache aus der Verunsicherung und Ratlosigkeit, die sich so langsam breit macht.
Der Spielverlauf ist schnell erzählt: in den ersten 30 Minuten gab es wenige ganz gefährliche Torszenen mit Halbchancen auf beiden Seiten. Beide Teams hatten Schwierigkeiten, sich gefährlich in Szene zu setzen. Folgerichtig fiel der Führungstreffer der Gäste auch aus einem hanebüchenen Abspielfehler der SGO. Florian Jörß kontrollierte den Ball in der eigenen Hälfte und spielte diesen 30m vor dem Tor schräg nach hinten, wen auch immer er an dieser Stelle vermutete, er war nicht da. Gästeangreifer Latifi bedankte sich, nahm den Ball auf, lief noch ein paar Meter, um dann stramm aus etwa 20m ins linke Eck einzuschießen.
Der erneute Rückstand war für die Mannen von Trainer Thomas Schlierbach wieder einmal ein herber Nackenschlag, den man bis zum Pausenpfiff nicht wirklich verdaute.
Auch nach dem Seitenwechsel schaffte es die SGO nicht, sich zwingend in der gegnerischen Hälfte festzubeißen. War die Zeilsheimer Defensive im Ballbesitz, konnten diese sich meist recht mühelos aus der Defensive ins Mittelfeld befreien. Hier und da hatte man dann doch mal das Gefühl, dass eventuell der Ausgleich noch fallen könnte, oft blieb es jedoch bei zaghaften Versuchen. Etwa eine Viertelstunde vor Schluss lag das 0:2 dann merklich in der Luft. Moritz Bremer wehrte eine Freistoß-Flanke Kuscus in höchster Not ab, dann wurde Latifi abgeblockt. Letztlich drückte Isika eine gut getretene Kuscu-Ecke in der 78. Minute zum verdienten 0:2-Endstand ein.
Ausnahmslos giftiger, schneller und entschlossener wirkten die Gäste über den gesamten Spielverlauf gegen aktuell einfach mental wohl überforderte Liederbacher Akteure. Die Hoffnung auf Besserung stirbt bekanntlich zuletzt, jedoch muss zunächst einmal an den körperlichen Voraussetzungen gearbeitet werden. Zum modernen Fußball gehören tatsächlich heutzutage eine Menge Sprints, die man gefühlt zumindest in der Offensivabteilung nur sehr selten sieht. So bringt man keine Defensive der Liga ins Schwitzen. Das Torverhältnis von 5:12 nach 7 Begegnungen spricht Bände. Die mit Abstand harmloseste Offensive gepaart mit einer lediglich passablen Defensive lässt einfach keine anderen Resultate zu.
Aufstellung SGO:
Bremer – Mohr, Schmidt (72. Wilson), Klingenberger, Gschwender – Ruhland – Wohl, Mies, Eyüp, Karouia – F. Jörß (55. S. Moradi, 61. Lukic).
Tore: 0:1 Latifi (30.), 0:2 Isika (79.).
Tobias Merz
(Sportliche Leitung)
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