Die Voraussetzungen standen denkbar schlecht, die gezeigte Leistung war noch schlechter, und das Ergebnis hätte durchaus deutlicher ausfallen können. Nach der schwächsten Saisonleistung unterlag die 1. Mannschaft der SG Oberliederbach bei TuRa Niederhöchstadt völlig verdient mit 1:3.
Die Tatsache, dass mit Jafet Redai, Aaron Schlotterer, Andreas Klingenberger, Lucas Kilian (alle verletzt), Jonathan Mies, Alexander Trumpp, Eren Danaci, Awet Tekle Hagos (alle erkrankt), Ronny Zimmer, Karim Bouzakri, Anas Amjahid und Florim Abdi (alle aus persönlichen Gründen verhindert) zwölf Spieler des Kaders nicht zur Verfügung standen soll keine Entschuldigung sein. Auch zwei für einige Akteure anstrengende Tage auf der Liederbacher Kerb (ein Verlegungsantrag wurde seitens der TuRa leider abgelehnt) dürfen keine Ausrede für die dürftige spielerische Leistung der Mannschaft von Trainer Thomas Schlierbach sein. Die erste Saisonniederlage war dann nur folgerichtig.
In der ersten Hälfte war es eigentlich ein typisches 0:0-Spiel mit wenigen Torszenen auf beiden Seiten. Die SGO hätte nach einer sehr guten Chance durch Pascal Fischer nach Vorlage von Bahri Eyüp sogar in Führung gehen müssen, doch zielte der Liederbacher Angreifer aus 16m freistehend zu hoch. Die Gastgeber hatten in der ersten Viertelstunde nach einem Eckball eine Kopfballchance durch Cosar, doch der Aufsetzer stellte kein Problem für Mo Eshgh Abadi dar. Auch ein Freistoß Pekgüzelyigits aus 22m fand das Ziel nicht und segelte über den Querbalken.
Als dann in der 36. Spielminute Adrian Mohr in der eigenen Hälfte den Ball verlor, gelangte der Ball zum agilen Pekgüzelyigit. Dieser legte am Strafraum quer zu Alpay Özdemir, der aus 16m per Flachschuss zur etwas überraschenden Führung für die TuRa einschoss. Bis zur Pause blieb es beim noch etwas glücklichen aber keineswegs unverdienten 1:0 für die TuRa.
Nach dem Wechsel wurde die TuRa mit der Führung im Rücken nun deutlich aktiver und zielstrebiger. Krekovic köpfte eine Ecke am rechten Pfosten vorbei. Im Gegenzug noch einmal die letzte Schusschance der SGO für lange Zeit. Einen Mohr-Pass versuchte Pascal Fischer aus 15m direkt aufs Tor zu bringen, doch verzog er deutlich. Das 2:0 fiel dann quasi mit dem nächsten Angriff der TuRa. Ilhan Dizdarevic unterschätzte einen weiten Ball etwas, Pekgüzelyigit ließ sich nicht zweimal bitten und schoss diesen aus 18m volley unter die Latte. Bereits mit der nächsten Aktion erhöhte der TuRa-Angreifer auf 3:0, als er nach Vorarbeit von Alper Özdemir an Leon Ruhland vorbeizog und Mo Eshgh Abadi etwas glücklich überwinden konnte.
Das Spiel war nun eigentlich gelaufen, und die Abwehrleistung der SGO wurde immer dünner. Wenn Keeper Mo Eshgh Abadi in der Folgezeit nicht mehrfach stark reagiert hätte, wäre man wohl abgeschossen worden. Einen Doldo-Schuss aus 11m hielt er kurz nach dem 3:0 bärenstark. Auch Mansouri hätte kurz darauf treffen müssen, hatte nach feinem Fries-Zuspiel aber wohl zuviel Rückenlage und schoss aus 5m weit drüber. Dann geschah erst einmal längere Zeit nichts.
In der 74. Minute der völlig überraschende Anschlusstreffer für die SGO. Christian Wascheck zog über links Richtung Grundlinie, passte nach innen, von wo der Ball durch ein Verteidigerbein an die Querlatte gelenkt wurde. Den Abpraller köpfte Diniz Bin Irwan dann aus kurzer Distanz über die Linie – ein Tor aus dem Nichts. Wer nun gedacht hatte, dass die SGO die zweite Luft bekommen würde, sah sich schnell getäuscht.
Mo Eshgh Abadi stand nun immer wieder im Mittelpunkt. Gleich dreimal entschärfte er ganz stark Schüsse Alper Özdemirs, der nahezu am Liederbacher Torwart verzweifelte. Auch einen Versuch von Conan aus 18m wehrte er gut ab. Bei zwei weiteren Gelegenheiten von Farouni und Mansouri hatte die SGO zudem Glück, so dass es beim schmeichelhaften 3:1 für die TuRa blieb.
Aufstellung SGO:
Eshgh Abadi – Gschwender, Dizdarevic, Ruhland, Wascheck – Geulen, O. Jörß (75. S. Moradi) – Mohr (59. F. Jörß), Fischer (59. F. Jörß), Bin Irwan – Eyüp.
Tore: 1:0 Alpay Can Özdemir (36.), 2:0 und 3:0 Pekgüzelyigit (54. und 56.), 3:1 Bin Irwan (74.).
Tobias Merz
(Sportliche Leitung)
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